Zwei Kulturen, eine künstlerische Handschrift
Leoni A. Jäkel, auch bekannt unter ihrem Künstlernamen ΛΕωΝΙ, ist eine faszinierende zeitgenössische Künstlerin. In ihrem Werk verbindet sie persönliche Erfahrungen mit gesellschaftlichen Fragestellungen: Identität, Naturbewusstsein und feministische Perspektiven bilden die zentralen Themen ihrer künstlerischen Arbeit. Alternierend in Deutschland und Griechenland lebend, hat sie eine eigene Sprache entwickelt, die sowohl Natur als auch kulturelle Identität tief reflektiert.

Aus der Erfahrung vor allem dieser beiden Länder gelingt ihr die emotionale Tiefe der griechischen Landschaft mit der intellektuellen Strenge der Abstraktion zu verweben. Wasser und Land werden in ihren Arbeiten zu kraftvollen Metaphern: Wasser symbolisiert Veränderung, Emotion und Bewegung; Land steht für Wurzeln, Grenzen und Zugehörigkeit. Diese Elemente sind für Leoni nicht nur Motive, sondern Sinnbilder einer Suche nach dem eigenen Platz in einer Welt des ständigen Wandels.
Als Ausgleich zur quirligen Kunstmetropole Köln steht ihre Wahlheimat Leonidio. Leonidio, ein idyllisches Küstenstädtchen auf dem Peloponnes, ist für LEONI nicht nur ein Ort der Ruhe, sondern ein zentraler Quell künstlerischer Inspiration. In einem traditionellen Haus mit Blick auf die Ägäis hat sie ihr Atelier eingerichtet – ein kreativer Rückzugsraum, in dem ihre Auseinandersetzung mit Natur, Identität und Transformation Gestalt annimmt. Die besondere Atmosphäre dieses Ortes prägt ihr Werk auf spürbare Weise.

LEONI in Leonidio, Peloponnes – Ort der Reflexion und Inspiration
Eingebettet zwischen den arkadischen Bergen und dem Ägäischen Meer, ist Leonidio zu einem persönlichen Rückzugs- und Schaffensort für die Künstlerin LEONI geworden. Hier verbinden sich Landschaft, Licht und Stille zu einer Quelle künstlerischer Inspiration – ein Ort, an dem Natur und Identität in ihrem Werk auf eindrucksvolle Weise zusammenfinden.

Kunst als Akt gesellschaftlicher Verantwortung
Für Leoni A. Jäkel ist Kunst nie unpolitisch. Auch in scheinbar abstrakten Arbeiten bleibt sie eine Form gesellschaftlichen Engagements. Besonders die feministische Perspektive zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Schaffen: Sie hinterfragt tradierte Rollenbilder, reflektiert über Sichtbarkeit und Repräsentation von Frauen in der Kunst und fordert die Betrachter:innen dazu auf, bestehende Strukturen und Narrative fundamental und kritisch zu hinterfragen.

Natur als Spiegel und Mahnung
Die Natur spielt in Leonis Werk eine zentrale Rolle – nicht nur als Inspirationsquelle, sondern auch als Spiegel menschlicher Existenz. Ihre Kunst ist geprägt von einer tiefen Achtung vor der natürlichen Welt und vermittelt eine klare Botschaft:
„Die Art und Weise, wie ich Natur beobachte und wahrnehme, führt konsequent auch zu einem umfassenderen Verständnis und zu Erkenntnissen. In diesem Sinne verstehe ich meine Kunst als Mahnung an die Zukunft.“
Leonis Werke laden dazu ein, Natur nicht nur als ästhetisches Erlebnis zu sehen, sondern als Ursprung allen Lebens – als etwas, das bewahrt und respektiert werden muss.

Kunstvermittlung als gelebte Verantwortung
Ihr Engagement geht dabei weit über ihre eigene künstlerische Praxis hinaus. Leoni betreibt eine eigene Kunstschule, in der sie angehende Künstler:innen jeden Alters unterrichtet und sie inspiriert, eigene kreative Ausdrucksformen zu entdecken. Dabei versteht sie Kunstvermittlung als aktive gesellschaftliche Teilhabe – als eine Möglichkeit, Selbstbewusstsein, Reflexionsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein zu fördern.
Leoni A. Jäkel gelingt es, komplexe Themen wie Identität, Naturbewusstsein und Feminismus in eine kraftvolle künstlerische Sprache zu übersetzen. Ihre Werke berühren nicht nur ästhetisch, sondern fordern auch zum Nachdenken über die Welt und unsere Rolle darin auf.
Als Künstlerin, Kunstvermittlerin und Mahnerin an die Zukunft gehört sie zu den wichtigen Stimmen der zeitgenössischen Kunst – und wird diese Rolle sicher noch weiter ausbauen.
Internationale Anerkennung
Leoni liebt es ihre Arbeiten besonders in öffentlichen Räumen vorzustellen, u.a. Institutionen wie dem Bundesrechnungshof Bonn, der Konrad-Adenauer-Stiftung Köln und der Deutschen Welle Bonn. Ihre Werke sind Teil interessanter Sammlungen, darunter das Museum of Broken Relationships in Zagreb und das Museum der Stadt Leonidio in Griechenland. Diese Präsenz unterstreicht die Relevanz und Strahlkraft ihres Schaffens.

Monografie bei ArtForum Editions
als zweisprachigen Ausgabe erschienen (griechisch | deutsch):
„LEONI / ΛΕωΝΙ – Elemente und Identität: Wasser, Land und Selbstbild im Werk der Künstlerin Leoni A. Jäkel“, herausgegeben und mit Beiträgen von Leonardo Safiriou und Peter Merten.
Das Buch präsentiert eine umfassende Auswahl an Gemälden und Fotoarbeiten und in verschiedenen Beiträge wird ein vielschichtiges Bild einer Künstlerin aufgezeigt, der es auf beindruckend einfache Weise gelingt einen Zusammenhang zwischen Natur, Identität und gesellschaftlichen Engagement aufzuzeigen.

In diesem Zusammenhang lohnt sich auch ein Blick auf die frühere Publikation (2022) über den griechischen Künstler Pantelis Tsatsis, dessen Monografie
„The World We Live With – Contribution to Art and Ecology“
(Ed. Peter Merten & Leonardo Safiriou, KPM/ArtForum Editions, Thessaloniki | Athen) eindrucksvoll zeigt, wie dringlich das Zusammenspiel von Kunst und ökologischer Verantwortung heute ist.