NOT FULLY HUMAN, NOT HUMAN AT ALL

Kunstverein in Hamburg. Not Human at all
(c) Kunstverein in Hamburg. Not Human at all. Ausstellungsansicht.

Ausstellung im Kunstverein in Hamburg
24.10.2020 - 24.1.2021

Teilnehmende Künstler*innen: Saddie Choua, Valentina Desideri , Denise Ferreira da Silva , Arely Amaut, Nilbar Güreş, Ibro Hasanović, Jelena Jureša, Doruntina Kastrati, Kaltrina Krasniqi, Pedro Neves Marques, Christian Nyampeta, Daniela Ortiz, Monira Al Qadiri, Lala Raščić und Kengné Téguia
Die Gruppenausstellung Not Fully Human, Not Human at All im Kunstverein Hamburg beschreibt aktuelle Dehumanisierungsprozesse. Unter Dehumanisierung wird die Entmenschlichung und damit Herabwürdigung von Menschen durch andere Menschen verstanden, die sich in der Diffamierung und Ausgrenzung des Anderen äußert. Strenge Einwanderungspolitik, neue Formen des Nationalismus, eingeschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung, neoliberaler Druck auf staatliche Wirtschaftspolitik, die Erosion der Rechte ausländischer Arbeitskräfte trifft auf eine Überhöhung der kulturellen und moralischen Instanz Europas. Parallel zu diesen Entwicklungen werden stillschweigend die Kriterien, wer überhaupt als Mensch zu betrachten sei, neu formuliert. Europa dient hier als geografischer und kultureller Rahmen für die Reflexion von Dehumanisierungsentwicklungen, die derzeit vieles Handeln prägt, das innerhalb der europäischen Grenzen von Menschen im Namen der „Menschlichkeit“ verübt werden.
Diese Ausstellung findet zu einer Zeit statt, in der ein weltweiter Ausnahmezustand im Zusammenhang mit COVID-19 den ohnehin unzureichenden Zugang zu medizinischer Versorgung als ein grundlegendes Menschenrecht verschärft haben; und sie geht einher mit einer Zunahme rechtsextremer Politik, die von entmenschlichenden Gewalttaten inspiriert scheint. Unter diesen aktuellen Bedingungen erscheint es dringend erforderlich, diese Entwicklungen bewusst wahrzunehmen und unsere Kritik im Rahmen künstlerischer Produktion und in Kunstinstitutionen zum Ausdruck zu bringen.

Kuratorinnen: Nataša Petrešin-Bachelez, Bettina Steinbrügge. Kuratorische Beratung: Bruno Leitão, Monica de Miranda, HANGAR (Lisbon, Portugal), Donjetë Murati, Ares Shporta, Lumbardhi (Prizren, Kosovo), João Mourão, & Luís Silva, (Kunsthalle Lissabon), Emilie Villez, KADIST (Paris), Pieternel Vermoortel, Netwerk (Aalst, Belgium).
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit KADIST, wo in 2021 eine Adaption der Ausstellung präsentiert wird.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes, Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt.

Klosterwall 23 - 20095 Hamburg
SOFT OPENING
23.10.2020, 12-20 Uhr
Der Eintritt ist frei

PERFORMANCE
23.10.202, 18 Uhr
Kengné Téguia - Origins

KÜNSTLER*INNENFÜHRUNG & GESPRÄCH 
24.10.2020, 15 Uhr 

KURATORINNENFÜHRUNG 
29.10. / 12.11. / 3.12. / 14.1. / 17 Uhr
Mit Bettina Steinbrügge

ONLINE-SYMPOSIUM
Mit u.a. Francisco Godoy Vega, Nina Möntmann, Jelena Petrović, Nora Sternfeld, allen Projektpartner*innen und teilnehmenden Künstler*innen

Session I, 3.11.2020, 17-20 Uhr
Session II, 10.11.2020, 17-19 Uhr
Session III, 17.11.2020, 17-19 Uhr
Session IV, 24.11.2020, 17-19 Uhr

SCREENING
26.11.2020, 14.1.2021, 18.30 Uhr
Pedro Neves Marques – A Mordida 

Publikation
Zum Projekt ist ein Katalog erschienen, der zum Preis von 20 EUR im Kunstverein Hamburg erhältlich ist. Die Publikation bringt eine Vielzahl der künstlerischen und kulturpolitischen Positionen zusammen und zeigt Beispiele dafür, wie Entmenschlichung bewertet, kritisch hinterfragt oder sogar überwunden werden kann.

Bitte beachten Sie zum Themenkomplex auch unsere Hinweise zu: Versöhnung der Werte

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