Pantelis Tsatsis: Die ökologische Frage

Umweltbewusstsein durch Kunst sichtbar machen

Nachhaltigkeit ist für Sammler, Händler, Künstler und kulturelle Institutionen zu einem dringenden Anliegen geworden. Der Klimawandel ist nicht zu leugnen und ist ein Thema, dass uns alle betrifft. Der Maler Pantelis Tsatsis hat aus seinem persönlichen Interesse für die Beobachtung der Natur und für ökonomische Entwicklungen sehr früh den Einfluss des Menschen auf die Umwelt erkannt undden Klimawandel, seine Ursachen und Folgen, als ein großes Problem erkannt, dass nach Lösungsansätzen sucht. Um die ökologische Dimension von Kunst verstehen zu können, ist sicherlich eine andere als unsere gewöhnliche Sichtweise auf Kunst und Natur erforderlich. Deshalb holt uns Tsatsis da ab, wo unser ästhetisches Verständnis noch dominiert wird von einem romantischen Naturbegriff der unberührten Landschaft, der überwältigenden oder idyllischen Natur. Von dieser ‘Naivität’ zu jener ‘Dauerreflexion" einer Kunst überzugehen, die ihre eigenen Grundlagen und damit ihre Relativität offenlegt, fällt uns nicht leicht. Denn ästhetisch leben wir in einem von Überlieferungen geprägten Wahrnehmungszustand. Ähnlich verhalten wir uns, wenn wir gefühlsmäßig noch in einer geozentrisch geprägten Welt leben und das Einstein’sche Universum als Absurdität empfinden.

 

Die ökologische Frage als Metathema der Kunst

Bestätigung, dass ökologische Themen Teil der Kunst sein müssen, hatte Tsatsis bereits sehr früh gefunden. Am prominentesten hatte zweifellos Joseph Beuys den Zusammenhang von Kunst und Ökologie vertreten. Beuys hatte auch mit seiner Kunst die Aufforderung an unsere Sinne und unser Tun verbunden. Die Betrachtung der Kunst wird hierdurch in einen aktiven Handlungs- und Wahrnehmungsbezug gestellt. Er selbst sagte: "Es gibt eine sichtbare und es gibt eine unsichtbare Welt. Zur unsichtbaren Welt gehören die nicht wahrnehmbaren Kraftzusammenhänge, Formzusammenhänge und Energieabläufe… Diese unsichtbaren Formen sind nur solange unsichtbar, solange ich kein Auge habe, kein Organ habe, das bildhaft wahrzunehmen fähig ist. Für denjenigen also, der sich ein Wahrnehmungsorgan schafft, für den sind diese Formen wahrnehmbar."
Nach Ausstellungen seiner Gemälde und Aquarelle in verschiedenen Galerien Griechenlands, im Artforum Artspace, im Osten Museum, stellt Tsatsis seine Werke in Athen auf der Art Athina und in der Galerie Christina Lappas aus. Er ist einer der wenigen Künstler, die sich intensiv mit der ökologischen Frage auseinandersetzen. Seine Werke sind abstrakt, aber eindringlich. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern direkt mit emotionaler Ansprache vermittelt er die Gefahr, die davon ausgehen, sich immer noch dringenden Lösungen zu verschließen.


Dieses künstlerisch Engagement hat bereits nachhaltig Aufmerksamkeit erregt - Pantelis Tsatsis wurde von der  Osten World Gallery , Skopje, als Künstler des Jahres 2024 nominiert.

Zum Thema erschien 2022 mit Unterstützung der Winter Stiftung Hamburg zeitgleich auf Englisch und Griechisch bei ArtForum Editions die Monografie:
ΤΣΑΤΣΗΣ / TSATSIS, The world we live with. Paintings and watercolours by Pantelis Tsatsis, contribution to art and ecology. Editors: P. Merten and L.A. Safiriou. 2022.

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